Hier einen Handyvertrag, da eine Fitness-Mitgliedschaft, die Möbel per 0 % Finanzierung…viele kleine Summen ergeben schnell einen ganzen Brocken. Gerade immer mehr junge Menschen fallen in die Schuldenfalle. Der Schuldenatlas 2016 besagt, dass rund 6,8 Millionen Deutsche verschuldet sind.
Die Definition von verschuldet heißt, dass die fälligen Zahlungsverpflichtungen höher sind als die monatlichen Einnahmen.
Diese Situation ist für so ziemlich jeden Betreffenden unangenehm, doch es gibt hier für Lösungen und Möglichkeiten. Auf keinen Fall sollte man die Vogel-Strauß Taktik anwenden, sprich den Kopf in den Sand stecken und nach mir die Sintflut. Diese Einstellung wird zwar kurzfristig sicher gut gehen, aber mit einem harten Bumerang zurückkommen.
Möglichkeit 1: der Selbstversuch
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Mache Dir eine Liste über alle finanziellen Außenstände die Du hast. Laufende Kredite, Handyverträge, kostenpflichtige Mitgliedschaften oder sonstige monatlichen finanziellen Ausgaben. Anschließend teilst Du alle Posten in Kategorien ein: wichtig, unwichtig & optimierbar.
Wichtig ist z.B. die monatliche Miete oder Haftpflichtversicherung. Unwichtig ist Amazon-Prime oder die Kino-Flatrate, diese Sachen sollte man besten sofort kündigen. In die Stufe optimierbar fällt z.B. der Handy- oder Stromvertrag. Ist das noch aktuell? Kann man da nicht unter Umständen mit einem Wechsel monatlich Geld sparen?
Sind die monatlichen Ausgaben verschlankt bzw. optimiert worden sollte man sich die vorhandenen Außenstände ansehen. Wo sind überall noch Posten über, die monatlich abgezahlt werden? Evt. sogar mit Krediten? Diese sollte man sich ansehen und schauen, ob man die nicht mit einem neuen Kredit komplett ablösen kann (=Umschuldung). Lieber eine große Sache abbezahlen anstatt viele kleine, dass hilft besonders der Übersicht.
Im letzten Schritt sollte man versuchen die monatlichen Einnahmen zu steigern. Ist es möglich, eine Gehaltserhöhung zu bekommen oder bezahlte Überstunden zu machen? Gibt es die Möglichkeit für einen Nebenjob, z.B. am Wochenende wie Pizza ausfahren, in Geschäften aushelfen, abends Kellnern oder Zeitung auszutragen?
Möglichkeit 2: die kostenlose Schuldnerberatung
Wer es alleine nicht schafft oder sich nicht zutraut – was vorweg gesagt überhaupt keine Schande ist – dem steht die Möglichkeit der kostenlosen Schuldnerberatung offen.
Die gibt es in verschiedenen Formen: online, als reine E-Mail Beratung oder aber auch lokal vielerorts. Warum zur Schuldnerberatung? Dort spricht man mit Experten die in diesen Themen geschult sind. Sie können einen beraten, wie man mit Gläubigern am besten umzugehen hat, welche Möglichkeiten bestehen oder was es sonst noch für Auswege gibt. Der Gang zur Schuldnerberatung ist keineswegs etwas wofür man sich schämen muss, ganz im Gegenteil. Man nimmt den Mut zusammen, reinen Tisch zu machen und einen Ausweg zu suchen. Das zeugt von Mut und Größe.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
