In der Regel ist eine Kündigung von Festgeld nicht möglich. Lediglich spezifische Umstände können die Kündigung möglich machen. Des Weiteren hängen die genauen Konditionen davon ab, was Sie in Ihrem Vertrag mit der Bank beschlossen haben. Das Kleingedruckte lesen ist äußerst wichtig, bevor Sie ein Festgeldkonto anlegen.
Um Festgeld vorzeitig kündigen zu können, stehen zwei Wege offen:
- Ordentliche Kündigung: Hier wird Ihr Festgeld am Ende der vereinbarten Laufzeit gekündigt. Je nach Bank ist eine Kündigungsfrist einzuhalten, die zwischen einem Tag und sechs Monaten liegen kann. Bei Versäumnis der Frist wird das Festgeld automatisch verlängert, mit gleicher Laufzeit und Konditionen. Die ordentliche Kündigung ist normalerweise kostenlos und hat keine nachteilige Wirkung für Ihre Zinszahlung.
- Außerordentliche Kündigung: Eine außerordentliche Kündigung bedeutet, dass Sie Ihr Festgeld vor dem Ende der Laufzeit laut Ihrem Vertrag kündigen. Dabei müssen aber wichtige Gründe vorliegen. Eine finanzielle Notlage oder Tod des Kontoinhabers könnten Gründe darstellen. Die außerordentliche Kündigung erfordert die Schriftform und muss von der Bank bewilligt werden. Damit verbunden sind oft hohe Kosten und negative Folgen für die Zinszahlung.
Was sind die Kosten und Konsequenzen einer außerordentlichen Kündigung?
Die Folgen bei einer außerordentlichen Kündigung Ihres Festgeldes können folgende Kosten und Folgen haben:
- Zinsverlust: Die Differenz zwischen vereinbartem Zinssatz für das Festgeld und einer alternativen Anlage kann positiv oder negativ sein – was davon abhängt, ob die Zinsen zwischenzeitlich gestiegen oder gesunken sind. Bis zu 100% Zinsverlust kann bei der Zinszahlung entstehen, die Sie regulär bekommen hätten.
- Vorfälligkeitsentschädigung
- Diese Gebühr berechnet die Bank für entgangenen Zinsgewinn. Der Betrag der Vorfälligkeitsentschädigung richtet sich nach den Einlagen am Festgeldkonto, der Restlaufzeit und dem aktuellen Zinsen auf dem Markt. Eine Vorfälligkeitsentschädigung kann bis zu 100% der Zinszahlung betragen.
- Steuern
- Steuern fallen auf Ihre Zinserträge an. Die Höhe der Steuern richtet sich nach dem Steuersatz und dem Freibetrag, welche für Sie bei der Berechnung der Einkommensteuer angesetzt wird. Die Bank führt in der Regel die Steuern für die Zinsen ab, wenn Sie Ihr Festgeld kündigen.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Neben den genannten Konsequenzen bei einer vorzeitigen Kündigung Ihres Festgeldkontos sind folgende Aspekte im Vorfeld zu berücksichtigen:
- Vor Abschluss eine Festgeldkontos vergleichen Sie unbedingt die Konditionen verschiedener Banken. Dabei sollten Sie nicht nur auf den Zinssatz sehen. Laufzeit, Kündigungsfrist, Vorfälligkeitsentschädigung und Verlängerungsoptionen sind wesentliche Faktoren, die sich unterscheiden können.
- Vor einer Geldanlage für einen längeren Zeitraum, prüfen Sie genau Ihre Finanzsituation. Für laufende Kosten und unvorhergesehene Ausgaben sollte genügend Geld vorhanden sein. Nur das Geld, das Sie langfristig entbehren können, sollten Sie anlegen.
- Eventuell kommen alternativen Geldquellen infrage, bevor Sie Ihr Festgeldkonto kündigen. Informieren Sie sich auch über weitere Möglichkeiten, das Geld neu anzulegen, wenn Sie Ihr Festgeldkonto gekündigt haben.
Fazit
Mit einem Festgeldkonto haben Sie eine beliebte Form der Geldanlage gewählt. Das Festgeldkonto bietet hohe Zinsen und eine gute Sicherheit. Festgeld ist aber unflexibel und bindet Ihr Geld für eine festgelegten Zeitraum. Bei einer vorzeitigen Kündigung müssen mit Nachteilen wie hohe Kosten und o. g. Konsequenzen rechnen. Überlegen Sie gut, ob Festgeld die passende Geldanlageform für Sie ist.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)