Das Erdbeben, der Tsunami und die nukleare Katastrophe im asiatischen Land Japan hinterlassen nicht nur psychisch und moralisch starke Spuren bei Menschen auf der ganzen Welt. Mit Entsetzen reagieren auch die Autoritäten im mit modernsten Land der Welt. Die heikle Frage, die es zu beantworten gilt, ist der Einfluss der Katastrophe auf die japanische Wirtschaft. Gerade zu jetzigen, noch immer unruhigen Zeiten, in denen niemand weiß, welche Auswirkungen die Katastrophen auf die Industrie in den betroffenen Regionen haben.
Fest steht zunächst, dass vor allem ein Großteil der Automobil- und Elektroindustrie im Ausland Produkte für den Markt in Übersee produziert, sodass die Katastrophen keine großen Auswirkungen auf das japanische Exportgeschäft haben, zumindest in Hinsicht auf diese zwei Sektoren. Die betroffene Region ist darüber hinaus wenig industriell erschlossen, sodass auch für Japan zunächst noch keine allzu hohen dauerhaften Wirtschaftsschäden zu befürchten sind. Das Bruttoinlandsprodukt im Norden Japans lag laut Commerzbank im vergangenen Jahr unter sieben Prozent. Die Zerstörung sorgt allerdings alleine dafür, dass Hundertausende obdachlos werden, ihr einziges Hab und Gut verloren haben und regionale Einnahmequellen im Norden Japans verloren gehen. Dies betrifft allen voran den Tourismus und die Fischerei, allerdings auch die Landwirtschaft.
Die nukleare Katastrophe könnte darüber hinaus, sobald sie Tokio erreicht, die Weltwirtschaft betreffen. Denn die japanische Hauptstadt ist eines der Finanzzentren der Welt, deren Börse einen großen Einfluss auf anderen Wertpapiereinrichtungen hat. Und wird Tokio verstrahlt, kann dies eine deutliche Senkung der Einwohnerzahl, der ansässigen Unternehmen, aber auch des Lebensniveaus mit sich führen. Dies sind allesamt Indizien, die schon manchen Leitindex in der westlichen Welt in den Keller rutschen ließen. Das Gleiche gilt für die weltweite Hafen- und Logistikwirtschaft, für die die asiatische Insel stets ein wichtiger Standort war und noch immer ist.
Die Abschaltung einiger Kernkraftwerke in Japan, aber auch in Europa und der restlichen Welt, kann darüber hinaus zahlreiche Arbeitsplätze gefährden. Andererseits ergeben sich durch neue Energiequellen Alternativen für Unternehmen, was wiederum zu einem Anstieg in Hinsicht auf eine Arbeitsplatzbereitstellung führen kann. Fest steht allemal: Erst wenn das volle Ausmaß der nuklearen Katastrophe in Japan analysiert wurde, ist auch eine Abschätzung der Folgen auf die japanische sowie weltweite Wirtschaft absehbar.