Wer sich nicht gerade selbst zu einem Insider des Finanzmarktes zählt und trotzdem sein Geld sinnvoll anlegen möchte, kommt in den meisten Fällen nicht an einem Finanzberater vorbei. Doch insbesondere die Finanzkrise der letzten Jahre hat viele Kunden vorsichtiger werden lassen, so dass die Qualität der Beratung heutzutage verstärkt im Vordergrund steht. Doch was macht einen guten Anlageberater eigentlich aus und worauf sollte man achten? Dieser Artikel gibt Ihnen die Antwort.
Kunden- oder provisionsorientiert? – Für wen arbeitet der Berater?
Ein wichtiger Punkt für die Einstufung der Kompetenz eines Finanzberaters ist seine Unabhängigkeit von Produktgebern. Viel Berater können sinnbildlich mit einem klassischen Vertreter verglichen werden, der die Produkte einer Institution verkauft und dafür entsprechend eine Provision kassiert. Selbstverständlich handeln Berater dieser Kategorie in vielen Fällen nicht im Sinne des Kunden und verfolgen eher eigene Interessen. Aus diesem Grund stellt ein Verhältnis auf Honorarbasis eine solide Grundlage für eine vertrauenswürdige Finanzberatung und Alternative dar. Des Weiteren können Berater, die ein Honorar erhalten, Fonds ohne Ausgabeaufschlag und Baukredite zu niedrigen Zinsen anbieten, was dem Kunden einiges an Gebühren erspart.
Wo finden Anleger einen unabhängigen Berater?
Eine Reihe von unabhängigen Beratern ist in verschiedenen Organisationen wie beispielsweise dem Finanzplaner Deutschland Bundesverband oder dem Berufsverband deutscher Honorarberater (BVDH) zusammengeschlossen. Viele Honorarberater sind auch auf entsprechenden Seiten im Internet aufgelistet oder werden von einigen Online-Banken direkt zur Verfügung gestellt. Aus der Sicht von Marktbeobachtern ist die Mitgliedschaft in einem Verband zwar nicht ein Garant für absolute Sicherheit, stellt aber eine gute Gewähr da, um einen seriösen Anbieter zu finden. Von welcher Natur der persönliche Berater im Endeffekt ist, lässt sich am genauesten durch gezielte Fragen in einem persönlichen Gespräch herauskristallisieren – eine Reihe an Erfahrungen mit einem Beratungsunternehmen finden Sie hier. Wer es genau wissen möchte, testet die Seriosität eines Gespräches anhand einer Checkliste. Ein gutes Zeichen ist beispielsweise, wenn der Berater den Kunden nicht zu einem überstürzten Auflösen bereits abgeschlossener Verträge drängt.
Den richtigen Berater finden: Überblick und Kosten
Zusammengefasst muss ein kompetenter Berater vor allem zwei Eigenschaften aufweisen: Unabhängigkeit und ein Handeln im Sinne des Kunden. Es gibt bei Honorarberatungen keine festgelegten Gebührensätze, ein Stundenlohn zwischen 100 und 150 Euro ist aber üblich. Etwas günstiger schlägt da das Gespräch mit einer Verbraucherberatung zu Buche. Diese kostet pro Stunde etwa zwischen 50 und 100 Euro.
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