Terrasse aus Europaletten

Die Europalette ist in aller Munde und der Trend flacht auch nicht ab. DIY-Möbel aus Europaletten erobern mittlerweile viele Haushalte. Sie sind günstig zu haben, nachhaltig und robust und bieten das optimale Baumaterial für Heimwerker und Bastler. Zudem bieten sie viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Weinregal, Kinderbett oder Swimmingpool-mit der Europalette und handwerklichem Talent ist das kein Problem. Im folgenden Artikel zeigen wir dir, wie du aus den Paletten deine eigene Terrasse bauen kannst.

Die Europalette

Von der Grundfläche sind die genormten Industriepaletten bei Abmessungen von 1.200 x 800 mm genau 0,96 Quadratmeter groß. Man sollte sie nicht mit Einwegpaletten verwechseln. Die Einwegpalette ist minderwertiger. Die echte Europalette trägt meistens eingebrannte EPAL- und EUR-Stempel.

Weitere Kennzeichenvarianten und ihre Bedeutung:

IPPC: Bei der Produktion wurden Hölzer ohne jeglichen Schädlingsbefall und besonders robuste Werkstoffe verwendet. HT: Während der Verarbeitung wurden die Hölzer einer Hitzebehandlung unterzogen. DB: Zur Herstellung wurde entrindetes Holz verwendet.

Diese Kennzeichen geben Auskunft zur Herstellung und zu konkreten Nutzungsmöglichkeiten. Hat die Palette diese Kennzeichen, kann man sich sicher sein, dass es sich um eine echte Europalette handelt.

Terrasse aus Europaletten

Möchte man nun mit dem Bau der eigenen Terrasse beginnen, so muss man sich zunächst einige Europaletten besorgen. Europaletten kaufen kann man im Fachhandel oder auch online. Neben der Palette selbst, bedarf es zudem an einigem Werkzeug und Zubehör.

Material für den Bau der Terrasse

● 18 Europaletten
● Schrauben und Winkel
● Handkreissäge
● Stichsäge
● Leisten für die Zwischenräume des Terrassenbodens
● zusätzliche Bretter, die man unterhalb der Seitenregale anbringen kann
● Bretter für den Boden und die Verblendung
● 4 Balken für das Konstruieren des Dachs
● 6 Pfosten, damit die Dachkonstruktion hält
● Leisten für die Konstruktion des Dachs
● Welldach
● Vlies für Unkraut
● Blumenerde
● Blumen nach Wunsch

Los geht es!

Der Untergrund sollte zunächst vorbereitet werden. Hierfür begradigt man ihn zunächst und ordnet dann die Europaletten nach Wunsch an. In unserem Beispiel wird die Terrasse 4m x 4m groß. Man kann sie allerdings auch vergrößern, indem man auch das Material erweitert.

Nachdem man die Paletten angeordnet hat, sollte man dafür sorgen, dass die Zwischenräume der Paletten gefüllt werden. Somit stellt man eine Verbindung der Paletten untereinander her. Geeignet dafür sind Holzleisten. Diese kann man einsetzen, um Zwischenräume auszufüllen. Die Bretter der Europaletten verlaufen nicht immer gerade. Aus diesem Grund ist es nützlich, wenn man eine Kreissäge zur Hand hat, mit welcher man die Paletten angleichen kann. Anschließend kann man die Holzschrauben anbringen.

Wenn der Boden stabil mit den Leisten verbunden ist, kann man nun den Sichtschutz aus Paletten anbringen. Die Paletten werden mit dem Terrassenboden mithilfe von Schrauben verschraubt. Für den Boden werden 9 Europaletten verwendet und für den Sichtschutz werden ebenfalls 9 Europaletten verbaut. Wenn der Sichtschutz von der Länge nicht passt, so kann man ihn mit der Stichsäge noch mal kürzen.

Damit die Seitenfächer bepflanzt werden können und um auch zeitgleich eine stabile Verbindung der einzelnen Europaletten ringsherum zu gewährleisten, sollten unterhalb der Seitenfächer lange Holzbretter angebracht werden. Diese müssen mit einem Unkrautvlies und einem Tacker versehen werden. Dann kann man nach Belieben Pflanzen einsetzen.

Der vordere Bereich der Terrasse sollte verblendet werden, indem man den offenen Bereich mit zwei Holzbrettern versieht. Die tragenden Pfosten der Dachkonstruktion werden mit dem Sichtschutz und dem Terrassenboden mithilfe von Schrauben verbunden. Es sollte ein Gefälle eingeplant werden, damit das Wasser auch abfließen kann. Der mittlere Pfosten im vorderen Bereich wird mit einem Winkel befestigt. Wenn jetzt alle Pfosten stabil auf der Terrasse stehen, kann man die Dachbalken zurechtsägen.

Mithilfe einer einfachen Holzverbindung lassen sich zwei Balken miteinander verbinden, dadurch, dass man die Balken mit der Handkreissäge so ausspart, dass sie ineinandergreifen können. Die Aussparung trägt dann die Hälfte der Materialstärke. Diese werden im hinteren wie im vorderen Bereich jedesmalig mit langen Schrauben auf dem Pfosten angebracht. Wichtig ist es, dass man die Löcher vorbohrt. Ansonsten muss man viel Kraft aufwenden, um die Schrauben in die dicken Balken zu bohren. Diesen Kraftaufwand kann man sich sparen, indem man die Löcher leicht vorbohrt.

Im nächsten Schritt werden die Dachlatten befestigt. Zunächst beginnt man horizontal und dann vertikal. Die Dachlatten werden mit Winkeln befestigt. Im Abschluss daran kann man das Wellblechdach mit Schrauben anbringen. Dabei arbeitet man sich am besten von unten nach oben. Es muss darauf geachtet werden, dass die einzelnen Dachlatten stabil miteinander verbunden werden.

Zu guter Letzt sollte die Terrasse noch mal abgeschliffen werden. Somit stellt man sicher, dass alle Oberflächen auch glatt sind und man sich keine Splitter zuzieht.

Möchte man seine Terrasse zusätzlich noch schützen, so kann man Wetterschutzlack auftragen. Alternativ kann man auch Leinöl verwenden.

Fazit

Eine Terrasse aus Europaletten nimmt etwas Zeit in Anspruch, aber ist deutlich schneller und leichter zu bauen, als wenn man mit Stein oder schwerem Metall arbeitet. Zudem hat die Terrasse aus Paletten eine natürliche Optik, die mit dem heimischen Garten sehr gut harmoniert. Im Sommer wird die Terrasse auch öfters genutzt und mit der natürlichen Optik trägt sie dazu bei, dass du quasi ein Wohnzimmer im Freien hast. Da Holz ein neutrales Material ist, machst du damit nichts falsch. Eine Holzterrasse passt zu so ziemlich jedem Wohnstil, ob ausgefallene und bunte Designerwohnung oder rustikaler Landhauslook.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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