Für viele Kapitalanleger und Bauwillige sind die derzeit niedrigen Zinsen für Immobilienkredite ein Anreiz zum Kauf einer Immobilie. In der Regel werden zurzeit die Immobilien zur Selbstnutzung erworben, da die Zinsen und Tilgung für den erforderlichen Kredit zum Erwerb der Immobilie niedriger sind als eine entsprechende Miete für ein vergleichbares Objekt. Kapitalanleger erwerben ein Haus oder eine Wohnung allerdings auch aus steuerlichen Gründen als Mietobjekt. Wenn vom Kaufwilligen die richtige Immobilie gefunden wurde, müssen zur Finanzierung des Kaufpreises des Objektes die diversen Angebote der Kreditinstitute geprüft werden, um sich in den Zeiten der historisch niedrigen Zinsen das günstigste Angebot langfristig zu sichern. Um die richtige Entscheidung zu treffen, kann dem potentiellen Immobilienerwerbern unter anderem die Seite finanzausblick.net als Orientierungshilfe zur Verfügung stehen.
Stolperfallen bei der Immobilienfinanzierung
Zum Kauf einer Immobilie ist eine gesicherte Finanzierung erforderlich. Um keine Überraschungen zu erleben, sollte sich der Käufer zur Aufstellung der Finanzierungskosten von einem kompetenten Fachmann für Immobilienfinanzierung beraten lassen. Das Spektrum einer fundierten Beratung reicht von der professionellen Vorbereitung zur kompletten Kaufvertragsentwicklung bis zur Sicherstellung der Finanzierung. Im Rahmen der Beratung wird dem Käufer klar gemacht, dass neben dem reinen Kaufpreis für das Objekt Nebenkosten in Höhe von 15%-20% der Kaufsumme anfallen und zusätzlich zu finanzieren sind. Die Nebenkosten setzen sich u.a. aus der Grunderwerbssteuer, die je nach Bundesland aus 3,6 % bis 6,5% der Bausumme und aus den Gebühren für den Notar und Grundbucheintrag in der Höhe von 1,5% der Baukosten zusammen. Wurde die Immobilie über einen Makler verkauft ist auch die Maklergebühr in Höhe von 3,57% (NRW) der Kaufsumme vom Käufer aufzubringen. Der Käufer sollte sich vor Unterschrift des Kreditvertrags vom Finanzfachmann über den Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins aufklären lassen. Entscheidend ist der Effektivzins, der die Kosten für Bearbeitungsgebühren und die Kosten zur Zinsen- und Tilgungsberechnung beinhaltet, während der Nominalzins lediglich die Zinsen ausweist, die der Kreditnehmer an die Bank zahlt. Für den Kauf einer Immobilie sollte der Erwerber mindestens 20% Eigenkapital vorweisen können. Je mehr Eigenkapital zur Finanzierung der Immobilie nachgewiesen wird, desto günstiger werden die Zinsen für den Kredit ausfallen. Kleine Unterschiede im Effektivzins machen bei einer langen Laufzeit einige tausend Euro aus.
Nicht von den niedrigen Zinsen blenden lassen
Oberste Priorität für die Finanzierung ist die Höhe der monatlichen Rate, die sich aus Zins und Tilgung zusammensetzt. Um den Schuldenberg schnell abzubauen, ist es ratsam, dass die Summe aus Zins und Tilgung mindestens 6% beträgt. Die Rate sollte aber nicht mehr als 40% des monatlich zur Verfügung stehenden Eigenkapitals ausmachen. In der Regel werden Zinsbindungen zwischen 5 und 10 Jahre vereinbart. Bei den derzeit niedrigen Zinsen ist es allerdings empfehlenswert, eine Zinsbindung von 15 oder gar 20 Jahre zu vereinbaren. Die Zinsen für die lange Laufzeit liegen einige Zehntel-Prozentpunkte höher als bei der kurzen Laufzeit. Ganz wichtig ist es, dass Kleingedruckte des Kreditvertrages zu lesen. Besonders dem Passus, der die Bereitstellungszinsen beinhaltet, sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Kreditvertrag sollte sich der Käufer auch die Möglichkeit der flexiblen Rückzahlung mit dem Recht der jährlichen Sondertilgung einräumen lassen. Um bei einer veränderten Einkommenssituation nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, sollte man die Möglichkeit vereinbaren, die Rate durch nachträgliche Änderung des Tilgungssatz zu verringern. Die derzeit sehr niedrigen Zinsen sind für Kaufwillige sehr verlockend, sich bei der Kaufsumme für eine Immobilie zu übernehmen. Der Konsument sollte im Fokus haben, dass sich bei einer Zinserhöhung von 3% über das aktuelle Zinsniveau die Rate der Kreditsumme schnell verdoppeln kann. Kurz vor Ende der Zinsbindungszeit kann sich der Käufer mit einem Forward-Darlehen mit einem leichten Aufschlag von 0,1 %-Punkten/Monat vor Ablauf der Zinsbindungsfrist die aktuellen Konditionen sichern. Der Kreditnehmer wettet also darauf, dass die Zinsen bis zum Ablauf der Zinsbindung steigen werden.
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