Heute zählt Chiptuning zu den professionellsten Leistungssteigerungen innerhalb des Tuningsegments. Lassen sich doch ohne mechanische Motoreingriffe Mehrleistungen von mehr als 30 % erreichen. Aber dies ist nicht alles: Bei der richtigen Einstellung sind Verbrauchsreduzierungen bis eineinhalb Liter pro 100 km machbar. Doch welche Möglichkeiten gibt es?
Chipaustausch
Häufig besitzen Steuergeräte älterer Autos bis Baujahr 1999 noch keine ODB-II-Schnittstelle oder ein Überschreiben der Speicher ist nicht möglich. Dies bedeutet jedoch nicht das Aus: Oftmals kann der vorhandene Chip ausgelötet werden und im Anschluss durch einen neuen ersetzt werden. Auf diesem können die modifizierten Daten dann aufgespielt werden. Diese Arbeit ist etwas knifflig und muss unbedingt mit größtmöglicher Sorgfalt durchgeführt werden, da ein fehlerhaftes oder unsauberes Arbeiten zu schwerwiegenden Motorschäden führen kann. Diese Variante ist in der Regel kostspieliger, da der neue Chip sowie die Lötarbeiten die Rechnung vergrößern. Es gibt aber auch Anbieter für komplette Tuningpakete, der Einbau ist dabei sehr einfach.
Chipneuprogrammierung
Vom technischen Aufwand stellt diese Variante die effizienteste und einfachste Lösung dar, da das Steuergerät einfach über die sogenannte ODB-II-Schnittstelle neu programmiert wird. Dazu werden die benötigten Daten aus dem Steuergerät auf ein Programmiergerät heruntergeladen. Anschließend werden sie dort je nach Fahrzeugtyp entsprechend modifiziert und wieder an das Steuergerät zurückgesandt. Die bisherige Programmierung wird bei diesem Prozess, dem sogenannten Flashing, einfach überschrieben. Wer mit der neuen Einstellung unglücklich ist, kann natürlich jederzeit den Urzustand wieder herstellen lassen. Je nach Fahrzeug und Werkstatt liegen die Kosten für die Neuprogrammierung zwischen 300 € und 1.000 €.
Zwischenstecker
Diese Alternative ist mit Abstand die preisgünstigste, schöpft aber weniger Leistung ab und birgt das größte Risiko. Anstelle den alten Chip auszutauschen oder zu modifizieren, bleibt dieser vollkommen unberührt. Stattdessen wird die Verbindung der Fahrzeugdaten, welche von verschiedenen Sensoren zum Steuergerät geleitet werden, durch das Einsetzen eines Zwischensteckers unterbrochen. Er verfälscht die Werte der Sensoren und gaukelt dem Steuergerät zum Beispiel eine zu geringe Einspritzmenge vor, sodass diese entsprechend erhöht wird. Günstige Zwischenstecker sind bereits ab rund 15 € zu haben.
